• Start
  • Programm
  • Schüler
  • Blog
  • Abschlussprojekte
  • Partner
  • Kontakt

LESEN Schreiben Lernen

Tag 5

7/7/2017

0 Kommentare

 

Weimar - eine Stadt als Reliquie?

​Weimar – uma cidade, que também é uma reliquia? 

Weimar ist eine Stadt der Gedenkstätten und Museen. Oder ist etwa die ganze Stadt eine Reliquie, wie Egon Erwin Kirsch sie 1926 in seinem spöttischen Aufsatz „Der Naturschutzpark der Geistigkeit“ bezeichnete? Werden die bekannten Weimaraner, deren ehemalige Privathäuser inzwischen zu Museen geworden sind und im Pflichtprogramm eines jeden Weimartouristen enthalten sind durch diese Gedenkstättenkultur nicht schon beinahe wie religiöse Heilige verehrt?
Unter der Überschrift „Wie inszeniert man einen Dichter?“ setzten wir uns heute mit der Geschichte und Problematik musealer Gedenkstätten auseinander.
Ein bezeichnendes Beispiel für einen solchen, zumindest kurzzeitgen Bewohner Weimars, dessen Wohnstätte sogar schon zu Lebzeiten teilweise als Sehenswürdigkeit besucht wurde, inklusive dem Hausherren selbst, ist Friedrich Nietzsche. Und da exemplarisches Lernen viel mehr bringt als theoretischer Unterricht - wie uns Ibn Sina gestern im Rahmen unseres Seminars zu internationalen Helden lehrte – machten auch wir uns auf den Weg zur Villa „Silberblick“ - heute besser bekannt unter dem Namen „Nietzsche Archiv“. Beeindruckt von der Jugendstil-Inneneinrichtung darf man nicht vergessen, dass hier alles andere als heile Welt herrschte. Seine letzten drei Jahre verbrachte Deutschlands meist gelesener und rezipierter Autor hier in geistiger Umnachtung. Seine Schwester, die deutsch-konservative Elisabeth Förster Nietzsche pflegte den dementen Bruder, gleichzeitig fälschte sie aber auch seine Handschriften und fügte seinen Werken Lesehinweise bei, die eine faschistische Lesart nahelegen. Infolgedessen wurde Nietzsche von nationalistischen „Führern“ missinterpretiert und instrumentalisiert.
Nach dem Mittagessen widmeten wir uns erfreulicheren Dingen: Zuerst eine Kugel Eis für die ganze Gruppe, dann ging es weiter in die Anna Amalia Bibliothek. Halt, auch hier wurden wir erst einmal mit einem dunklen Kapitel der Bibliotheksgeschichte konfrontiert: Im Jahre 2004 gab es einen verheerenden Brand, der durch ein altes, schmorendes Kabel ausgelöst wurde. Glücklicherweise kann man heute die meisten der beschädigten Bücher aufgrund verschiedener Restaurationstechniken oder auch Tauschgeschäften mit anderen Bibliotheken oder Antiquariaten wieder in den Regalen der Anna Amalia Bibliothek finden. Einige Buchrücken von wohl auch beschädigten Exemplaren sahen wir im Herzstück der Bibliothek, dem Rokokosaal. Hier beschäftigten wir uns aber mehr mit dem Büstenprogramm des Saals als mit den Büchern. Und kamen wieder auf unser Thema von heute morgen zu sprechen: Die Reliquienverehrung weltlicher Persönlichkeiten. Denn in einem Schränkchen hier im Rokokosaal wurde einst Schillers vermeintlicher Schädel aufbewahrt. Bis dieser auf Anregung des bayrischen Königs Ludwig I.       ordnungsgemäß bestattet wurde – und man später herausfand, dass es sich bei dem angebeteten Schädelknochen gar nicht um den des berühmten Dichterfürsten handelte. Hier sollte man sich wirklich fragen, wie weit die Verehrung sowohl geistlicher als auch weltlicher „Helden“ gehen darf.
Mit dieser Frage im Hinterkopf ging es weiter in das Studienzentrum der neuen Anna Amalia Bibliothek. Dr. .Kahl gab uns eine kleine Einführung und Tipps für die Arbeit und Recherche in der Bibliothek, denn hier werden wir bald Informationen für die Themen unserer Abschlusspräsentationen suchen.
Nachdem am Abendbrottisch auch der zweite „Mörder“ unseres „Real-Live“-Werwolfspiels gerichtet wurde, können wir heute beruhigt – vielleicht etwas früher als gewöhnlich – ins Bett gehen, damit wir morgen um 8:10 Uhr einigermaßen ausgeschlafen nach Leipzig aufbrechen können.

Hanelie Sidhu (deutsch)
​Leonor Baptista (portugiesisch)
​Weimar é uma cidade de comemoração e de museus. Ou será toda a cidade uma relíquia, como o disse Egon Erwin Kirsch, no ano de 1926, na sua sátira “Der Naturschutzpark der Geistigkeit”? Será que os cidadãos desta cidade, cujas casas foram transformadas em museus são hoje em dia tão idolatrados como os santos da Igreja?
Com o tema “O que é que define um poeta?” olhámos para as várias vertentes, tanto positivas como negativas destes “locais de idolatração”.
Um exemplo de um cidadão que viveu em Weimar, embora por pouco tempo, foi Friedrich Nietzsche. A sua casa começou a ser vista como uma atração turística ainda durante a sua vida. E como se aprende muito mais através da prática do que da teoria, como o disse Ibn Sina, fomos visitar o Arquivo de Nietzsche. Apesar de estarmos impressionados com o estilo juvenil de decoração, não nos podemos esquecer de que o ambiente na Casa Nietzsche estava longe de ser ideal. A sua irmã, Elisabeth Förster Nietzsche, que defendia uma ideologia radical de direita, tomou conta do seu irmão, que entretanto tinha desenvolvido uma demência, ao mesmo tempo que falsificava as suas obras, de modo a transmitirem uma ideias fascistas. Por conseguinte Nietzsche foi utilizado por diversos ditadores de extrema-direita.
Depois do almoço tivemos a oportunidade de saborear um gelado e depois, de visitar a biblioteca Anna Amalia. Também aqui fomos confrontados com um capítulo menos simpático da história desta casa, nomeadamente o incêndio de 2004. Graças ao trabalho árduo de várias pessoas podemos ainda hoje consultar a maioria dos livros que arderam, graças a doações e a técnicas modernas de recuperação. Quando chegámos ao ponto alto da visita, nomeadamente o Rokokosaal, voltámos a pegar no mesma temática de hoje de manhã, a idolatração de relíquias. Pois por muito que hoje pareça ridículo, durante algum tempo, nesta lindíssima sala, o crânio de Schiller esteve guardado numa estante, para poder ser idolatrado pelos cidadãos de Weimar. Foi quando o rei da Baviera, Ludwig I, decidiu enterrar os restos de Schiller, que se constatou que nem sequer se tratava do crânio do famoso autor.
Aqui questionámo-nos mais uma vez até que ponto devia ir a adoração dos heróis nacionais e globais. Foi com esta questão que nos movemos até ao centro de estudos da biblioteca, onde o Dr. Paul Kahl nos explicou como podemos utilizar a biblioteca da melhor maneira para as nossas pesquisas ao longo da próxima semana. Depois de termos descoberto o segundo assassino do nosso jogo da aldeia em versão real, pudemos ir descansados para a cama, de modo a amanhã estarmos prontos para a excursão a Leipzig.

Hanelie Sidhu (alemão)
​Leonor Baptista (português)

0 Kommentare



Hinterlasse eine Antwort.

    Dieser Blog dokumentiert unsere Diskussionen, Exkursionen und Schülerprojekte im Seminar.

    autoren

    Der Blog wird gemeinschaftlich von der Seminarleitung und den  Schülerinnen und Schülern gestaltet.

    Kategorien

    Alle

    Archiv

    Juli 2017
    August 2015
    Juli 2015

    RSS-Feed

Von Erstellen Sie mithilfe anpassbarer Vorlagen Ihre eigene, einzigartige Webseite.