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LESEN Schreiben Lernen

Tag 12

7/15/2017

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Der letzte Tag

Die Podiumsdiskussion lag hinter uns, und so wie sie ging, kam gleichzeitig die wehmütig-unwirkliche Gewissheit, dass unser Europäisches Schülerseminar sich ebenfalls dem Ende zuneigte. Dennoch stand heute der letzte große Programmpunkt an: unsere Abschlusspräsentationen, die wir vor den Seminarteilnehmern im Gartensaal des Wielandgutes hielten. Fünf Projektgruppen, deren Themen von antiken Heldenbildern (Hektor und Paris) über modernere (Goethe und Napoleon) bis hin zu Themen des 20. Jahrhunderts und der unmittelbaren Gegenwart (DDR-Gründungsmythen, Europäischer Staatsakt für Helmut Kohl) reichten, ließen die Ergebnisse ihrer Arbeit Revue passieren, was teilweise auf methodisch recht unterhaltsame Art und Weise geschah und inhaltlich sehr informativ war. Danach gab es Mittagessen, ein letztes Mal in Oßmannstedt, und anschließend zwei Durchläufe von Abschlussrunden, die erste die Podiumsdiskussion zwei Tage vorher, die zweite das gesamte Seminar betreffend. Während wir bei der Podiumsdiskussion an manchen Stellen Veränderungsbedarf sahen, waren wir mit den zwei Wochen als Ganzem mehr als nur zufrieden, weil einfach alles stimmte: inhaltlich, vom Wohnumfeld, und sozial sowieso! Der Verteilung unserer Zertifikate (nebst der schon oft in Weimar gesichteten Playmobil-Sammelfigur Goethe) folgte eine längere Foto-Session auf dem Platz vor dem Gartensaal, bei der Gruppenbilder und Einzelporträts entstanden.
Danach – endlich mal wieder :-) – Freizeit, die, auf Oßmannstedter Art, im Innenhof des Gutes verbracht wurde, bis Frau Tannhäuser und die Hausdamen allmählich den Grill anwarfen und der letzte gemeinsame Abend eröffnet wurde. Darüber könnte man viel schreiben – gesagt sei nur, dass nach dem Essen einige letzte Werwolf-Runden folgten und G. (der Zweite) zur ungekrönten Dancing Queen sowie zum Versteck-König erhoben wurde...
Zwei wunderbare Wochen gingen damit zuende, für die man den Veranstaltern, Förderern, Kursleitern und vor allem meinen Mit-Teilnehmern nicht genug danken kann!
Nikolas Peschel (deutsch)
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Tag 11

7/13/2017

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DREI SCHAUDERHAFTE GLOCKENSCHLÄGE VOR DEM TURM DER FREIHEIT

​Tres horribles campanadas ante la torre de la libertad

Der vorletzte Tag begann wie jeder andere. Aufstehen, Frühstück und dann ab nach Weimar. Dort angekommen versammelten wir uns alle in dem uns wohl bekannten Hörsaal, um den gestrigen Nachmittag zu rekapitulieren und die nächsten zu planen.  Schon bald war dann auch wieder Essenszeit und die Gruppe pilgerte zur Universitätskantine, um dort ihr Stärkungsmahl zu sich zu nehmen, welches zur Überraschung aller Teilnehmer aus relativ großen Portionen bestand.
Kurz danach fuhren wir auf den Ettersberg, wo wir das Buchenwald-Mahnmal besichtigt haben. Schon von weitem konnten wir den riesigen, Leuchtturm artigen Glockenturm erkennen, der wie ein Wächter auf dem Berg stand. Die ganze Anlage wurde in der DDR-Zeit gebaut, um hauptsächlich an die angebliche antifaschistische Selbstbefreiung durch die kommunistischen Häftlinge zu erinnern. Dies wurde von der damaligen Regierung so zurechtgebogen, um als Gründungslegende die damalige Staatsform zu legitimieren. Diesen Versuch, eine solche Staatsform für selbstverständlich zu erklären, spürten wir von Anfang an bei dem Betreten des großen, tempelartigen und griechisch angelehnten Eingangs. Daraufhin gingen wir mehrere Treppen herunter, die von sieben Stehlen, mit Bildern und Gedichten über das KZ und den Widerstand der Häftlinge, gesäumt waren. Kurz darauf schritten wir schon die von Massengräbern umgebene Straße der Nationen entlang, welche an die ermordeten Häftlinge im Konzentrationslager erinnern sollte. Danach stiegen wir auf der anderen Seite die Treppe wieder hinauf, die direkt zum 'Turm der Freiheit' führte. Beim Hochsteigen konnten wir dann allmählich die riesige Figurengruppe, die die rebellierenden kommunistischen Häftlinge darstellte, erkennen. Oben angelangt war es dann zufällig genau drei Uhr, weshalb unsere Gesprächsrunde von drei schauderhaften Glockenschlägen, die über die gesamte Anlage und sicher auch weit darüber hinaus hallten, unterbrochen wurde. Man kann also durchaus sagen, dass das Ziel dieses Denkmals, also einen antifaschistischen Appell an die Menschheit zu senden und gleichzeitig die Beharrlichkeit der kommunistischen Häftlinge zu gedenken, vollkommen erfüllt wird/wurde. Das Mahnmal Buchenwald erscheint uns somit sowohl als Exempel des menschlich möglichen Schreckens als auch der fehlgeleiteten Gedenkkultur und der politischen Instrumentalisierung einer historischen Einzigartigkeit.

Als wir dann müde unten in Weimar wieder ankamen mussten wir dann auch noch die 20minütige Verspätung der Bahn überbrücken, die jedoch aufgeheitert wurde, da wir die Weimarer Jugendsprache entdeckten. Letztendlich kamen wir doch noch heile in Oßmannstedt an.
Zwei von uns aber sind in Weimar geblieben, um dem Radio Lotte ein kurzes Interview zu geben. Dort wurden sie (Leonor B. und Jurek S.) über das Seminar ausgefragt und haben sich mit den im Seminar besprochenen Heldenbildern auseinandergesetzt.

Ismael Campeao, Portugal (deutsch)
​Paula Navarro (spanisch)

El  penúltimo día empezó como cualquier otro. Levantarse, desayunar y después irnos a Weimar.Una vez allí, nos reunimos todos en el “Hörsaal” (auditorio), en el que ya nos habíamos encontrado antes,  para recapitular la tarde de ayer y para planear el siguiente día. Al cabo de poco tiempo era la hora de comer y todo el grupo peregrinó al comedor de la universidad para recuperar fuerzas. Poco después fuimos al “Ettersberg”, donde visitamos el monumento de “Buchenwald”. 
Ya desde lejos podíamos reconocer el enorme e imponente campanario.Toda la instalación se construyó en la época comunista para recordar sobre todo la supuesta auto-liberación antifascista por los presos comunistas. Este hecho fue aprobechado por el estado, alimentando una leyenda que le situaba como fundadora y legitimizando asi su forma de estado. Este intento, lo sintimos desde el primer momento al penetrar por la gigante entrada con estilo de templo.Al bajar varios tramos de escaleras nos encontramos con paneles enormes de piedra, con fotos y poemas sobre el campo de concentración y la resistencia de los prisioneros alineados.Poco después recorrimos la calle de la nación que estaba rodeada por fosas comunes, las cuales estában ahí para conmemorar a los prisioneros asesinados en los campos de concentración.Al poco rato volvimos a subir por las escaleras del otro lado que nos conducían directamente a la “torre de la libertad”.Subiendo las escaleras se podía ver el enorme grupo de figuras que representaban a los prisioneros rebeldes comunistas. Una vez arriba eran por casualidad las tres en punto, por lo que nuestra recién empezada charla fue interrumpida por tres terribles campanadas, que sin duda resonaron por toda la instalación y más allá. Por lo tanto se podría decir que el objetivo de este monumento, que era enviar una apelación antifascista a la humanidad y a la vez conmemorar la persistencia de los presos comunistas, se cumple/cumplía completamente.El memorial de Buchenwald es tanto un ejemplo de terror potencial humano como un recuerdo equivocado de la cultura y la explotación política de la singularidad histórica.
Cuando llegamos de nuevo cansados a Weimar, tuvimos que esperar 20 minutos, porque el tren llegaba con retraso pero, sin embargo, el ambiente se animó porque descubrimos el lenguaje juvenil de Weimar. 
Dos de nosotros se quedaron en Weimar para mantener una breve entrevista en la Radio Lotte. Allí fueron interrogados (Leonor B. y Jurek S.) sobre el seminario y los heroes discutidos ahí.
​
Ismael Campeao, Portugal (alemán)
Paula Navarro (castellano)
​

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Tag 10

7/12/2017

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Herr Bernhard oder G. und der FAUSCHT

(Achtung: Humor erforderlich!)
 
Es war der Tag der Tage, das Highlight unseres Seminars, der Sinn unseres Seins, auf das wir im Schweiße unseres Angesichts hingearbeitet haben. Kurz vor Beginn der Podiumsdiskussion begaben wir uns –dem Merkur gleich-   beflügelten Schrittes zum Goethe-Nationalmuseum. Bei der Ansicht der marmornen Riesenhalle ward es uns bang ums Herz und das zahlreich erschienene Publikum, dessen hohe Erwartungen man ihrer Haltung entnehmen konnte, lies uns den Weg gar wie der Weg nach Golgatha erscheinen. Als Henry Bernhard den Raum betrat, brachte er mit einer kurzen Geste der Hand den frenetischen Beifall des Publikums zum Stillstand und ehrfurchtsvolles Schweigen füllte den Saal, wie es die Präsenz großer Geister so an sich hat. Doch die Osmonauten, heldenhaft wie sie sind, stellten sich wacker dieser neuen Herausforderung. Demütig, doch bewegten Herzens nahmen wir zaghaft, doch unausweichlich an der Tafel des durchlauchtesten Henry Bernhards Platz. Doch anstatt eines lukullischen Mahls erhielten wir Nektar und Ambrosia für unseren λόγος (logos). Nach eineinhalb Stunden geistreichen Austausches verließen wir erquickt und beschwingten Schrittes den Saal, um zur Eisdiele zu lustwandeln und uns an einer Speise zu ergötzen. Nachdem uns schon diese eine große Ehre am heutigen Tage zuteilwurde, erhofften wir uns nichts Weiteres von den uns verbleibenden Stunden, doch es sollte anders kommen…
Kurz vor Anbruch der Dämmerung trafen alle wieder zusammen. Wir wollten uns dem Theaterstück „Faust I zu zweit“ hingeben, das sich dem Fauststoff aus posthumer Perspektive Goethes und Schillers widmete, die vom Jenseits aus G. Schlüsselwerk noch einmal inszenieren. Andächtig erwartend, saßen wir unter dem Gewölbe und fühlten die Spannung in unserem Busen aufkommen. Da traf uns ein Vers wie der Blitz. Wieder einmal überraschte uns G. mit seiner G(.)enialität. Er war unter uns und zugleich auf der Bühne und überzeugte uns erneut durch seine wahrhaft heroischen Schauspielkünste. Durch Schiller aufgefordert, beichtete er, „ohne Schiller kein Faust“ und signierte prompt mit G., doch dies tut seinem Ruhm keinen Abbruch, viel mehr zeigt es seine G(.)enerosität. Dieser unerwartete G(.)ipfelpunkt führte zum begeisterten Jubel der Osmonauten, die  mit Tränen des G(.)lückes in den Augen dem Spiele beiwohnten. Und genauso wie G. und Schiller treffend feststellten, kamen auch wir zum Entschluss, dass es zu viele Höhepunkte in unserem Seminarleben gab, um ihnen in diesen Artikeln die gebührende Ehre zu erweisen.
Um G. angemessen zu feiern, beendeten wir den Abend mit einem großen G(.)elage und der kürzesten Runde Werwolf, die je zustande gekommen ist.
 
Jurek Siebert, Deutschland, Gabriel Karl, Frankreich und Helgrit Dally, Italien (deutsch)
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Tag 9

7/11/2017

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Neue Erkenntnisse und Entdeckungen
​in der Anna Amalia Bibliothek

Nuove scoperte e rivelazioni
​nella biblioteca di Anna Amalia

Der letzte Tag vor unserer Podiumsdiskussion mit Henry Bernhard, dem Korrespondenten des Deutschlandradios in Thüringen begann natürlich erst einmal mit eigenständiger Recherche in den Gruppen, denn morgen sollten wir ja schon Spezialisten auf unseren Themengebieten sein, um eine fruchtbare Diskussion führen zu können.
Vor dem Mittagessen besprachen wir dann alle gemeinsam den Ablauf der Podiumsdiskussion.
Danach, als wir alle wieder gestärkt in die Anna Amalia Bibliothek zurückkehrten, diesmal allerdings in den alten Trakt, erwarteten uns schon Dr. Arno Barnert und Carl Seemann. Wir missachteten das Schild betreten verboten – so etwas gilt für uns Kulturhelden nicht – und folgten der spiralförmigen Holztreppe, bis wir die oberste Etage des Turmes erreichten. An den Wänden aller Zwischenebenen des Turmes standen Regale, voll von Reihen alter Bücher. In den unteren Etagen des Turmes, erfuhren wir, stehen Bücher zu den Themen Naturwissenschaft und Naturgeschichte, die oberen Etagen beherbergen die Weimarer Militärbibliothek. Diese hatte ihren Ursprung im 30-jährigen Krieg, damals waren die Werke zu Festungsbau und Artillerie, die Karten, Manuskripte und Festungsmodelle allerdings noch im Stadtschloss untergebracht. Erst unter Carl August in Zusammenarbeit mit Goethe wurde der Turm – damals ein verfallener Bestandteil der ehemaligen Stadtbefestigung – zu einem Bibliotheksmagazin. Carl August brachte auch die sagenumwobene Treppenspindel, um die sich die alte Holztreppe windet, nach Weimar.
Viele Militärbibliotheken wurden infolge von Kriegen zerstört. Das macht den Weimarer Bibliotheksturm so besonders, denn der Bestand der hiesigen militärhistorischen Dokumente konnte weitgehend erhalten werden.
Nach dieser Besichtigung eines weiteren, uns bisher noch unbekannten, sehr beeindruckenden Teils der historischen Anna Amalia Bibliothek, kehrten wir wieder ins Studienzentrum zurück.
Im Vodafone-Hörsaal meldete sich nun auch Carl Seemann zu Wort, der uns bei der Besichtigung des Turms schon begleitet hatte. Extra für uns aus Freiburg angereist, hatte er eine interessante Sitzung über einen Helden des 30-jährigen Krieges vorbereitet. Mithilfe von historischen Quellen vollzogen wir die Heroisierung Herzog Bernhards, eines gebürtigen Weimarer Helden, nach. Als überzeugter Protestant kämpfte Bernhard – auf wessen Seite auch immer, seine Bündnispartner wechselten – gegen den erzkatholischen deutschen Kaiser Ferdinand II.
Nach seinem Tod wurde er von ganz unterschiedlichen Gruppen zum Helden stilisiert – auch das NS-Regime missbrauchte Bernhard zu seinen Zwecken. Am Beispiel Bernhards erkannten wir erneut: Ein Held fällt nicht einfach vom Himmel, sondern er entsteht aus einem Wechselspiel zwischen seiner Person und einer Gruppe, die ihn verehrt.
Auf diese anspruchsvolle Einheit zu einem Helden des 17. Jahrhunderts ruhten wir uns nicht etwa aus, nein, wir setzten unser Selbststudium fort.
Erwartungsvoll sehen wir nun dem morgigen Tag entgegen. Hoffentlich wird die Podiumsdiskussion zu unserer aller Zufriedenheit verlaufen.

Hanelie Sidhu (deutsch)
Anna De Gaetano (italienisch)

L’ultimo giorno prima della nostra tavola rotonda con Henry Bernhard, il corrispondente della Deutschlandradio in Turinga, ha avuto inizio con una ricerca autonoma in gruppo, visto che il giorno successivo avremmo dovuti essere già specialisti nel campo da noi scelto nonché essere in grado di condurre un dibattito fruttuoso sul tema. Ancora prima di pranzo ci siamo dedicati alla scaletta per la tavola rotonda. Più tardi, ristorati e di ritorno nella Biblioteca-Anna-Amalia, questa volta nell’ala vecchia del edificio, ci aspettavano già il Dr. Arno Barnet e Carl Seemann. Ignorando il cartello “vietato l’accesso” - tali segnali non valgono per eroi della letteratura come noi – siamo saliti la scala a chiocciola di legno fino all’ultimo piano della torre. Sulle pareti di tutti i piano della torri si trovavano librerie con libri antichi. Come abbiamo saputo, nei piano più bassi della torre si trovano libri sulle scienze naturali e la storia delle scienze; i piani più alti invece ospitano la biblioteka militare di Weimar. Questa ha la sua origine nella Guerra dei 30 Anni. All’epoca le opere relative alla costruzione di fortezze, l’artiglieria, le carte geografiche, i manoscritti ed i modelli delle fortezze si conservavano nel castello in centro città. Solo sotto  Carlo Augusto in collaborazione con Goethe la torre, che allora era ancora una parte diroccata della fortificazione della città, è stata trasformata in un magazzino per la  biblioteca. E’ stato Carlo Augusto a portare a Weimar il leggendario fuso intorno a cui si torce la scala a chiocciola di legno. Molte biblioteche militari sono state distrutte da guerre. Questo rende la torre biblioteca di Weimar un posto così particolare, qui i documenti sulla storia militare si sono conservati in larga parte. Dopo aver visitato questa parte imponente e a noi fino ad allora sconosciuta della biblioteca siamo tornati nel centro studi. Nell’aula-Vodafone ci aspettava il discorso di Carl Seemann, che ci aveva accompagnati durante la visita della torre. Era venuto appositamente per noi da Friburgo ed aveva preparato un interessante contributo sul tema eroi durante la guerra dei 30 Anni. Sulla base di fonti storiche abbiamo condotto il percorso che ha reso il principe Bernardo un eroe pubblicamente riconosciuto, un eroe nato a Weimar. Da protestante convinto che era, Bernardo ha combattuto contro l’imperatore arci-cattolico Ferdinando II, ove cambiava repentinamente alleati. Dopo la sua morte fu stilizzato come eroe da gruppi molto eterogenei – persino il regime nazista lo ha strumentalizzato. L’esempio di Bernardo ci ha fatto comprendere: un eroe non nasce dal nulla, ma emerge dalla sintonia tra la sua persona ed un gruppo che lo venera. Non ci siamo mica fermati a questo contributo prezioso relativo ad un eoe del 17° secolo, abbiamo continuato con il nostri studi autonomi. Attendiamo con ansia la giornata di domani e ci auguriamo che la tavola rotonda dia soddisfazione a tutti.

Hanelie Sidhu (tedesco)
Anna De Gaetano (italiano)

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Tag 8

7/10/2017

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Zorn des Göttervaters

La colère divine

Der heutige Tag war ganz unserem Selbststudium gewidmet. Ursprünglich war nachmittags eine Fahrt nach Buchenwald mit Besichtigung der Mahnmalsanlage und der Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers geplant, aber Zeus schien den „Osmonauten“ zu zürnen. Anstatt dass die Sonne – diese Frühaufsteherin – wie bisher schon zu noch nachtschlafender Zeit in unsere Fenster schien, begrüßte uns heute Morgen ein grauer, verregneter Himmel. Unsere Exkursion nach Buchenwald wurde auf Donnerstag Nachmittag verschoben und wir suchten in der Anna Amalia Bibliothek Schutz vor den üblen Launen des Göttervaters. Dieser hatte es sich aber inzwischen anscheinend anders überlegt und ließ die Sonne die nassen Straßen Weimars trocknen. Währenddessen saßen wir studierend in der Bibliothek, Gruppenweise recherchierten wir für unsere Themen bei der Podiumsdiskussion am Mittwoch. Zwischenzeitlich speisten wir das Mensafutter der Weimarer Universität.
Buchenwald sollte trotzdem nicht zu kurz kommen, deshalb stimmten wir uns im Vodafone-Hörsaal der Anna Amalia Bibliothek schon einmal mental auf unsere donnerstägliche Exkursion auf den Ettersberg ein. Auf den Ettersberg? Nein, ich habe mich nicht verschrieben. In der Weimarer Bevölkerung gab es während der NS-Zeit keinen erwähnenswerten Aufstand gegen die Errichtung eines Konzentrationslagers in unmittelbarer Nähe der Dichterstadt, wohl aber störte man sich daran, dass das Konzentrationslager nach einem Ort benannt wurde, der auch in Goethes Biografie eine Rolle spielte. Deshalb ersannen die NS-Funktionäre den Kunstnamen Buchenwald.
Das Lager hatte zum Zeitpunkt der Befreiung durch die Amerikaner – denn die Buchenwaldhäftlinge haben sich nicht selbst befreit, wie es ein kommunistisches Lagermythos besagt – etwa genauso viele Einwohner wie die Stadt Weimar.
Und mit eben erwähntem Lagermythos langten wir auch genau beim Thema unseres Schülerseminars an. Die kommunistischen Buchenwaldhäftlinge wurden – nach dem die DDR das Lager erst einmal übernahm, um hier nun Menschen zu foltern, die nicht in das neue System passten - von der DDR-Führung bald zu Helden stilisiert. Am Donnerstag werden wir eine Art säkularen Kreuzweg beschreiten, der zu ihrer Heroisierung diente. Vordergründig nicht um der Heldentaten der Häftlinge zu gedenken, zumal etliche kommunistische Häftlinge in Buchenwald eine sehr problematische Zwischenstellung innehatten, sie übernahmen Lageraufgaben, um im Gegenzug eine Hafterleichterung zu erhalten, sondern um das Heldenbild der DDR nachzuvollziehen.
Den besonderen Fleiß einer kleinen Gruppe des Seminars, die sich entschloss, den späteren Zug zum „Osmantinum“ zu nehmen, um noch etwas länger in der Bibliothek zu arbeiten, belohnte Zeus nicht. Augenscheinlich war er immer noch nicht besänftigt und infolgedessen überraschte er uns auf dem Weg zum Bahnhof erneut mit einem kräftigen Regenguss.
Doch einige Seminarmitglieder waren wohl noch nicht genug nass geworden und setzten ihr Abhärtungsprogramm fort, indem sie erneut ein Bad in der Ilm nahmen. Hoffentlich bessert sich das Wetter bald wieder, sodass wir auch ohne Opfergaben an den Göttervater am Donnerstag unsere Exkursion nach Buchenwald durchführen können.

Hanelie Sidhu (deutsch)
Emilia Litzka und Anaïs Lepers (französisch)

​
​En ce jour, nous nous sommes entièrement dédié à nos recherches. Notre visite guidée du mémorial de Buchenwald fut malheureusement annulée, car Zeus ne semblait pas apprécier le planning des « Osmonautes ». Non pas un rayon de soleil aimable nous avait réveillé,  mais une pluie glaciale et un ciel grisâtre.  Notre excursion étant pour cela reportée à jeudi, nous nous sommes refugiés de cette colère infâme dans la bibliothèque Anna Amalia. Entre temps, Zeus avait calmé sa colère et un soleil brillait de milles feux, séchant les ruelles de Weimar. L´atmosphère lourde et oppressante régnait dans toute la ville. Durant ce temps, nous étions assis dans la bibliothèque, besognant tel des demi-dieux. À midi, nous fîmes une pause culinaire dans la cantine universitaire. Ensuite nous nous sommes intéressés à l’histoire du camp de Buchenwald. Il n’eut aucun soulèvement signifiant contre sa construction lors du régime nazi, mise à part le nom que ce camp d’extermination devait porter (Ettersberg). En effet, ce nom jouait un rôle important dans la vie de Goethe. La population ne trouvait pas digne de ce nom un camp pour « délinquants ». C’est pour cela que les fonctionnaires nazis inventèrent le nom de Buchenwald.  Lors de la libération du camp, par les américains,  celui-ci était autant peuplé que la ville. Contrairement au mythe propagé par la RDA, les détenus communistes ne se sont pas soulevé contre les tortionnaires nazis pour libérer le camp. L’histoire de ce  mythe, nous amena au cœur du sujet de notre séminaire. Les communistes détenus du camp, furent héroïser afin de créer un mythe fondateur de la RDA.   Ironiquement, la RDA a fait perdurer ce camp, pour torturer ses ennemis politiques.   Jeudi nous marcherons le long d’une sorte de chemin de croix à allure séculaire qui servit à revêtir de caractère héroïque ces ‘’libérateurs communistes’’.
Le zèle des Osmonautes, qui avaient décidés de rester travailler longtemps dans la bibliothèque ne fut pas récompensé par Zeus. Sur le chemin du retour nous fûmes surpris par une pluie torrentielle. Certains Osmonautes ont poursuivi leur programme d’endurcissement, en allant se baigner dans la Ilm glacée.  Apparemment ils  ne se sentaient pas assez mouillé. Espérons que la météo s’améliora bientôt afin que nous puissions entreprendre notre excursion jeudi, sans devoir faire d´offrandes au roi de l´Olympe.

Hanelie Sidhu (allemand)
Emilia Litzka et Anaïs Lepers (
français)
Hanelie Sidhu (deutsch)
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Tag 7

7/9/2017

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Dolce Vita in und um Ilm-Athen

​دولچه ویتا در داخل و اطراف اِلم-آتن

Bild
Von allen herbeigesehnt, stand heute nur das süße Nichtstun auf dem Programm – der freie Sonntag, den wir uns nach einer Woche intensivsten Inputs redlich verdient hatten.
Im Wesentlichen füllten wir also die Stunden mit einem von der WJA finanzierten Mittagessen in einem Italiener am Frauenplan, danach mit gemütlichem Schlendrian durch die Straßen Weimars und relativ frühzeitiger Rückfahrt. Diesmal fand sich eine größere Gruppe Unerschrockener, die sich in die Ilm nahe des Wielandgrabes begab und ein erfrischendes Bad in den grünen Fluten nahm, woraufhin vier namentlich unerwähnte Individuen (auch des männlichen Geschlechts) den Gesundheitswahn fortsetzten und sich – totenbleich – mit Feuchtigkeits- und Peel-Off-Masken in den Innenhof setzten, sehr zum Amüsement der meisten Teilnehmer*innen ;-) Der Abend, der folgte, war geprägt von leicht ausartendem Hau-Drauf-Spielen (ein Kartenspiel angeblich irischer Provenienz) sowie dem Konsum seltsam gefärbter Getränke, wie zum Beispiel Wostok.
Und schon war die erste Woche des Seminars vorüber, die uns inhaltlich tiefer und einander menschlich näher gebracht hatte; man kann festhalten, dass bis jetzt erstaunlicherweise die Gruppe mehr oder weniger als homogenes Ganzes agiert und zusammenhält, es keine Grüppchenbildung gibt, und das ist bei immerhin 17 Teilnehmern eine schöne Tatsache!

Nikolas Peschel (deutsch)
Yaqob Panah und Saber 
Yaqubi (dari)
​براساس پلان از قبل طرح شده، امروز یک روزی عاری از هرگونه درس و مصروفیت های خاصی بود. یک یکشنبه ی آزاد که ما پس از یک هفته تلاش های سخت ؛ صادقانه به دست آورده بودیم
بنابر این نهار را با همدیگر در یک رستورانت ایتالیایی در"Frauenplan " که بودیجه آن از طرف WJA پرداخته شده بود صرف کردیم، بعد از آن به گونه خیلی راحت راهی خانه شدیم که نسبتا وقت تر از دیگر روزها بود
اینبار گروهی شکل گرفت که باهم در رودخانه یی نزدیک  "Wielandgrab" خود را در آب سرد و آرام بخش تازه ساختندـ که چهار تن از (طبقه ذکور) بخاطر مسایل بهداشتی و صحت, بعد از آب بازی در حویلی “ Wielandgut “ به روهای خود ماسک استفاده کردند. در شام روز مذکور همه دور هم جمع شده و بازی های مختلفی انجام دادیم که آهسته آهسته روز به پایان رسید
و همینطور هفته اول سمینار گذشت، که مارا به همدیگر عمیق تر و خوبتر نزدیک ساخت ؛ میتوان گفت که این گروه در گروپ های کوچک باهم یکجا کم و بیش در جریان هفته کار کرده اند اما هنوز هم کسی به گروپ خاصی نپیوسته و همه در این فکر اند که (ما 17 نفر با هم یک گروه هستیم 
 
(نیکولاس پِشِل ( آلمانی
(یعقوب پناه ، صابر یعقوبی ( دری
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TAG 6

7/8/2017

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G. und die Odyssee der Osmonauten

G. e a odisseia dos osmonautos

Der Tagesanfang sollte einer der schwierigsten des Schülerseminars werden, was unter anderem an der frühen Aufstehzeit lag, die sich als ein wahres Martyrium herausstellte. Die ca. zwei Stunden dauernde Zugfahrt konnte kaum das Schlafdefizit tilgen. In Leipzig angekommen, stellte sich für die Franzosen erstmal die große Frage, warum wir vor einer riesigen Pyramide standen? Unser Guide klärte nach einigen verwirrten Fragen daraufhin verständnisvoll auf, dass Napoleon bei der Völkerschlacht bei Leipzig eine verherrende Niederlage erlitt und dass dies das Denkmal dafür sei. Nachdem dieses wichtige Problem aus der Welt geschafft worden war, konnte die Führung fortgesetzt werden. Verwunderlich waren die vier Furien auf der Fassade, da es doch eigentlich nur drei gibt, hier kam wohl die so im Kaiserreich (und später im Faschismus) geliebte Symmetrie  zum Tragen. Nach der interessanten und leicht körperlich anstrengenden Führung kamen wir in der Ruhmeshalle an, wo uns die vier damaligen deutschen Tugenden begegneten. Den Verschwörungstheoretikern zufolge ist es nicht nur möglich, vom Denkmal durch einen Tunnel zu dem neuen Rathaus zu laufen, sondern auch das verschollene Bernsteinzimmer soll sich im Fundament des Bauwerks befinden. Doch nun begann erst unser Leidensweg! Es galt die 500 Stufen zu erklimmen, die uns von der Aussichtsplattform trennten. Oben angekommen mussten wir dann schon wieder runter, da das Essen rief. Doch auch die Elemente meinten es nicht gut mit uns. Wir nagten schon am Hungertuch, als die Sintflut einsetzte. Nur G. der Held -einem Wikinger gleich- konnte sich gegen die Naturgewalten stemmen, indem er seine Wikingerausrüstung (Regenklamotten) aus dem treuen 20kg Wunderrucksack, der Büchse der Pandora gleich, holte. Er teilte den Himmel wie Moses das Wasser, sodass wir trocknen Fußes doch noch im Restaurant ankamen. Die Osmonauten konnten nach einer Stärkung durch ein deftiges Essen ihre Odyssee fortsetzen. Auf den Spuren der deutschen Geschichte wandelten wir nun weiter. Im Zeitgeschichtlichen Forum oszillierten unsere Gedanken zwischen der DDR und BRD. Trotz mehrfacher Aufforderungen sozialistischer Plakate sind wir dem Ruf der Arbeit nicht gefolgt, sondern haben uns danach vom Massenkonsum der Einkaufshäuser verführen lassen. Wir gaben uns der Muße hin, da mit dem Besuch das Pflichtprogramm des heutigen Tages ein Ende nahm. Einige besichtigten noch die Thomaskirche, um um das Grab Bachs zu pilgern und ihm zu huldigen. Langsam kam der Tag zu einem Ausklang und wir trafen uns alle zu einem gemeinsamen Abendessen, um unseren wahrhaft epischen Tag zu rekapitulieren. Damit war aber das Heldenwerk des heutigen Tages noch nicht beendet: die Hartgesottensten der Hartgesottenen taten sich von dem eisernen Willen getrieben zusammen, ein idyllisches Bad in der Ilm zu nehmen, in der ja schon Goethe und Konsorten sich ergingen. Trotz der wahrhaft arktischen Temperaturen kehrten alle – zumindest körperlich – gesund zurück. Danach ergötzten sich die Teilnehmer noch im Innenhof an einer sehr seltsamen Mischung aus Bach und den größten Hits der Achtziger…
 
Helgrit Dally, Italien
und Gabriel Karl, Frankreich (deutsch)
Ismael Campeao (portugiesisch)

Já no inicio do dia, o grupo de heróis de Oßmanstedt confrontou mais uma grande problemática, o acordar cedo. Nem a longa viagem de comboio não conseguiu compensar a falta de sono. Ao chegar a Lípsia os franceses debateram-se com a pirâmide em frentre deles, mas o nosso guia felizmente conseguiu resolver o problema. Estavámos em frente do monumento da batalha das nações, um monumento que celebra a assoldada derota de Napoleão em Lípsia.
Depois da remoção desse problema, continuámos com a visita da pirâmide.Todos admiraram as quatro fúrias, das quais uma simplesmente foi inventada, por questões estéticas, que era tão admirada durante o império e o fascismo, para ficar mais minucioso.
A seguir confrontámos o maior esforço do dia, 500 degraus. Parámos no meio para admirar as quatro virtudes alemãs, representadas em estátuas.
Segundo os teóricos de conspiração é possivel obter informação mística deste memorial e que a famosa sala de âmbar só pode ser encontrada no fundamento do monumento. Após o trabalho árduo fomos recompensados com uma lindíssima vista sobre a cidade de Lípsia, que só poderíamos saborear numa correria, por estarmos atrasados para o almoço.
Mas não era só a força da gravidade que estava contra nós, de repente o céu abriu-se e deixou cair todo um oceano em cima de nós. Só o verderdeiro herói, G., conseguiu lutar contra o céu. Abriu a sua mala de milagres, tirou a sua armação de viking, e conseguiu combater a chuva com os seus antecedentes.
Depois desse feito heróico, conseguimos finalmente arranjar uma mesa num local que era feito para fortalecer os verdadeiros heróis do dia. Nos vestígios da história alemã, e com as barrigas cheias, continuámos a nossa odisseia, que nos levou a um museu sobre o cisma da Alemanha depois da segunda guerra mundial. Apesar de sermos bombardeados com placardes socialistas, resistimos e dedicámo-nos, depois da visita, ao consumo.
Alguns de nós também fizeram uma perigrinação à sepultura de Bach, na igreja de Tomás, mas no fim do dia conseguimos encontrar-nos todos, com malas e cabeças cheias de informação e produtos cosméticos.
Mas os feitos heróicos ainda não acabaram. Os vederdeiros guerreiros reuniram-se para tomar um banho idílico na Ilm, uma mistura de rio e ribeira. Apesar das temperaturas árticas, ninguém foi afectado fisicamente (psiquicamente talvez...). No fim do dia os participantes reuniram-se para saborear uma mistura de música dos anos 80 e música clássica de Bach.

Helgrit Dally, Itália
e Gabriel Karl,
França (alemão)
Ismael Campeao (
português)
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Tag 5

7/7/2017

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Weimar - eine Stadt als Reliquie?

​Weimar – uma cidade, que também é uma reliquia? 

Weimar ist eine Stadt der Gedenkstätten und Museen. Oder ist etwa die ganze Stadt eine Reliquie, wie Egon Erwin Kirsch sie 1926 in seinem spöttischen Aufsatz „Der Naturschutzpark der Geistigkeit“ bezeichnete? Werden die bekannten Weimaraner, deren ehemalige Privathäuser inzwischen zu Museen geworden sind und im Pflichtprogramm eines jeden Weimartouristen enthalten sind durch diese Gedenkstättenkultur nicht schon beinahe wie religiöse Heilige verehrt?
Unter der Überschrift „Wie inszeniert man einen Dichter?“ setzten wir uns heute mit der Geschichte und Problematik musealer Gedenkstätten auseinander.
Ein bezeichnendes Beispiel für einen solchen, zumindest kurzzeitgen Bewohner Weimars, dessen Wohnstätte sogar schon zu Lebzeiten teilweise als Sehenswürdigkeit besucht wurde, inklusive dem Hausherren selbst, ist Friedrich Nietzsche. Und da exemplarisches Lernen viel mehr bringt als theoretischer Unterricht - wie uns Ibn Sina gestern im Rahmen unseres Seminars zu internationalen Helden lehrte – machten auch wir uns auf den Weg zur Villa „Silberblick“ - heute besser bekannt unter dem Namen „Nietzsche Archiv“. Beeindruckt von der Jugendstil-Inneneinrichtung darf man nicht vergessen, dass hier alles andere als heile Welt herrschte. Seine letzten drei Jahre verbrachte Deutschlands meist gelesener und rezipierter Autor hier in geistiger Umnachtung. Seine Schwester, die deutsch-konservative Elisabeth Förster Nietzsche pflegte den dementen Bruder, gleichzeitig fälschte sie aber auch seine Handschriften und fügte seinen Werken Lesehinweise bei, die eine faschistische Lesart nahelegen. Infolgedessen wurde Nietzsche von nationalistischen „Führern“ missinterpretiert und instrumentalisiert.
Nach dem Mittagessen widmeten wir uns erfreulicheren Dingen: Zuerst eine Kugel Eis für die ganze Gruppe, dann ging es weiter in die Anna Amalia Bibliothek. Halt, auch hier wurden wir erst einmal mit einem dunklen Kapitel der Bibliotheksgeschichte konfrontiert: Im Jahre 2004 gab es einen verheerenden Brand, der durch ein altes, schmorendes Kabel ausgelöst wurde. Glücklicherweise kann man heute die meisten der beschädigten Bücher aufgrund verschiedener Restaurationstechniken oder auch Tauschgeschäften mit anderen Bibliotheken oder Antiquariaten wieder in den Regalen der Anna Amalia Bibliothek finden. Einige Buchrücken von wohl auch beschädigten Exemplaren sahen wir im Herzstück der Bibliothek, dem Rokokosaal. Hier beschäftigten wir uns aber mehr mit dem Büstenprogramm des Saals als mit den Büchern. Und kamen wieder auf unser Thema von heute morgen zu sprechen: Die Reliquienverehrung weltlicher Persönlichkeiten. Denn in einem Schränkchen hier im Rokokosaal wurde einst Schillers vermeintlicher Schädel aufbewahrt. Bis dieser auf Anregung des bayrischen Königs Ludwig I.       ordnungsgemäß bestattet wurde – und man später herausfand, dass es sich bei dem angebeteten Schädelknochen gar nicht um den des berühmten Dichterfürsten handelte. Hier sollte man sich wirklich fragen, wie weit die Verehrung sowohl geistlicher als auch weltlicher „Helden“ gehen darf.
Mit dieser Frage im Hinterkopf ging es weiter in das Studienzentrum der neuen Anna Amalia Bibliothek. Dr. .Kahl gab uns eine kleine Einführung und Tipps für die Arbeit und Recherche in der Bibliothek, denn hier werden wir bald Informationen für die Themen unserer Abschlusspräsentationen suchen.
Nachdem am Abendbrottisch auch der zweite „Mörder“ unseres „Real-Live“-Werwolfspiels gerichtet wurde, können wir heute beruhigt – vielleicht etwas früher als gewöhnlich – ins Bett gehen, damit wir morgen um 8:10 Uhr einigermaßen ausgeschlafen nach Leipzig aufbrechen können.

Hanelie Sidhu (deutsch)
​Leonor Baptista (portugiesisch)
​Weimar é uma cidade de comemoração e de museus. Ou será toda a cidade uma relíquia, como o disse Egon Erwin Kirsch, no ano de 1926, na sua sátira “Der Naturschutzpark der Geistigkeit”? Será que os cidadãos desta cidade, cujas casas foram transformadas em museus são hoje em dia tão idolatrados como os santos da Igreja?
Com o tema “O que é que define um poeta?” olhámos para as várias vertentes, tanto positivas como negativas destes “locais de idolatração”.
Um exemplo de um cidadão que viveu em Weimar, embora por pouco tempo, foi Friedrich Nietzsche. A sua casa começou a ser vista como uma atração turística ainda durante a sua vida. E como se aprende muito mais através da prática do que da teoria, como o disse Ibn Sina, fomos visitar o Arquivo de Nietzsche. Apesar de estarmos impressionados com o estilo juvenil de decoração, não nos podemos esquecer de que o ambiente na Casa Nietzsche estava longe de ser ideal. A sua irmã, Elisabeth Förster Nietzsche, que defendia uma ideologia radical de direita, tomou conta do seu irmão, que entretanto tinha desenvolvido uma demência, ao mesmo tempo que falsificava as suas obras, de modo a transmitirem uma ideias fascistas. Por conseguinte Nietzsche foi utilizado por diversos ditadores de extrema-direita.
Depois do almoço tivemos a oportunidade de saborear um gelado e depois, de visitar a biblioteca Anna Amalia. Também aqui fomos confrontados com um capítulo menos simpático da história desta casa, nomeadamente o incêndio de 2004. Graças ao trabalho árduo de várias pessoas podemos ainda hoje consultar a maioria dos livros que arderam, graças a doações e a técnicas modernas de recuperação. Quando chegámos ao ponto alto da visita, nomeadamente o Rokokosaal, voltámos a pegar no mesma temática de hoje de manhã, a idolatração de relíquias. Pois por muito que hoje pareça ridículo, durante algum tempo, nesta lindíssima sala, o crânio de Schiller esteve guardado numa estante, para poder ser idolatrado pelos cidadãos de Weimar. Foi quando o rei da Baviera, Ludwig I, decidiu enterrar os restos de Schiller, que se constatou que nem sequer se tratava do crânio do famoso autor.
Aqui questionámo-nos mais uma vez até que ponto devia ir a adoração dos heróis nacionais e globais. Foi com esta questão que nos movemos até ao centro de estudos da biblioteca, onde o Dr. Paul Kahl nos explicou como podemos utilizar a biblioteca da melhor maneira para as nossas pesquisas ao longo da próxima semana. Depois de termos descoberto o segundo assassino do nosso jogo da aldeia em versão real, pudemos ir descansados para a cama, de modo a amanhã estarmos prontos para a excursão a Leipzig.

Hanelie Sidhu (alemão)
​Leonor Baptista (português)

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Tag 4

7/6/2017

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Helden im "Osmantinum"

Gli eroi nell'"Osmantinum"

Heute war einer der seltenen Tage, die wir ausschließlich auf unserem „Osmantinum“ verbrachten – keine Exkursion nach Weimar oder Umgebung. Trotzdem gestaltete sich der Tag als äußerst abwechslungsreich. Wir starteten – natürlich – wieder mit Goethe. In unserem morgendlichen Lektüreseminar beschäftigten wir uns allerdings mit einem echten Frühwerk Goethes – nicht etwa einem „früh begonnenen Spätwerk“, wie sein Faust aufgrund der langen Schaffenszeit auch genannt wird – nämlich den Leiden des Werthers. Mit diesem Briefroman wurde der junge Goethe mit 25 Jahren auf einen Schlag berühmt, was nicht unbedingt vorteilhaft für einen Dichter ist, der die größte Zeit seiner Schaffensphase noch vor sich hat, da er nun dem Druck ausgesetzt ist, mindestens ebenso erfolgreiche Bücher zu schreiben.
Mit dem Werther – dem „weinenden Mann“ lernten wir eine etwas andere Heldenfigur kennen. Durch die Beschäftigung mit Goethes Faust hatten wir schon erkannt, dass es sich bei einem Helden nicht immer um einen glänzenden, starken und erfolgreichen Mann – wie etwa Odysseus - handeln muss. Im Werther sahen wir uns mit einem modernen, empfindsamen, letztendlich scheiternden Helden konfrontiert, dessen Innenleben weitaus wichtiger als seine Taten in der Außenwelt ist.
Dass es ganz unterschiedliche Heldentypen gibt, erkannten wir auch, als wir uns anschließend in mehreren Arbeitsphasen über Eigenschaften und konkrete Beispiele für überregionale Helden Gedanken machten. Wir stellten uns gegenseitig heldenhafte Persönlichkeiten aus den verschiedensten zeitlichen Epochen und unterschiedlichen Teilen der Welt vor und unterhielten uns hinterher über unsere persönlichen Helden. Dabei begegneten uns geniale Wissenschaftler und Denker wie der persische Arzt, Astrologe, Philosoph und Dichter Ibn Sina aus dem 11. Jahrhundert genauso wie Kämpfer und Kämpferinnen gegen Terrorregimes – zum Beispiel ist Sophie Scholl eine solche „politische Heldin“ - aber auch ganz moderne Heldinnen und Helden wie die Frauenrechtlerin Malala.
Es war jedoch nicht immer leicht, einen perfekten, persönlichen Helden zu finden. Viele von uns nehmen sich einzelne bewundernswerte Eigenschaften verschiedener Personen zum Vorbild, ohne dabei einen einzigen, konkreten Helden zu haben. Und nicht zu vergessen sind dabei die „Helden des Alltags“ Familienmitglieder oder Freunde, die auch oft im Kleinen heldenhafte Taten vollbringen.
Nach diesen Erkenntnissen hatten wir uns eine Pause verdient, die der Großteil der Gruppe gemeinsam im kleinen Oßmannstedter Freibad nebenan mit 3-Meter Sprungturm, Wasserrutsche, Volleyballfeld und Frittenbude verbrachte.
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Hanelie Sidhu (deutsch)
Gunnar Ricchetti (italienisch)

Oggi era uno di quei rari giorni trascorsi interamente nel nostro „Osmantinum“ - non ebbe luogo nessuna escursione, né a Weimar né nei dintorni. Tuttavia la giornata non fu affatto monotona. L´incipit – ovviamente – di nuovo Goethe. Nel seminario mattutino ci siamo occupati della opera giovanile par excellence del poeta– e non di “un´opera tarda cominciata in etá giovanile”, titolo attribuito al “Faust” di Goethe per via del suo lungo periodo di stesura - “I dolori del giovane Werther“. Un romanzo espistolare che rese famoso il Goethe venticinquenne d´un sol colpo, circostanza non necessariamente vantaggiosa per un poeta agli inizi della sua carriera. Sará, infatti, per questo motivo sottoposto alla costante pressione ed aspettativa di dover scrivere anche in futuro opere almeno di pari successo.
Con il Werther – “l´uomo piangente” - abbiamo conosciuto una tipologia di eroe un po´ diversa. Durante il  lavoro con il Faust di Goethe  avevamo giá realizzato, che un eroe non deve essere per forza un uomo splendente, forte e di successo – come per esempio Ulisse. Nel Weter siamo stati confrontati con un eroe moderno, sensitivo, che infine fallisce, alla cui vita interiore viene attribuita una importanza molto piú marcata che alle sue azioni nel mondo esterno. L´esistenza di tipologie di eroi radicalmente differenti ci é stata mostrata anche nelle fasi di lavoro susseguenti, che ebbero come oggetto le caratteristiche ed esempi concreti di eroi sovraregionali. Ci siamo presentati a vicenda personalitá eroiche delle epoche piú varie, provenienti da svariate parti del mondo ed infine abbiamo parlato dei nostri eroi personali. In questa conversazione abbiamo conosciuto scienziati geniali, pensatori come il medico, astrologo, filosofo e poeta dell´undicesimo secolo Ibn Sina e allo stesso tempo lottatori e lottatrici contro regimi totalitari – Sophie Scholl é un esempio per una tale “ eroina politica” – ma anche eroi ed eroine come la propugnatrice dei diritti della donna Malala.
Tuttavia non fu sempre facile trovare un eroe perfetto, personale. Molti di noi pur prendendo esempio da singole caratteristiche ammirevoli di diverse persone, non hanno un unico, concreto eroe. Da non dimeticare sono inoltre gli “eroi della vita quotidiana”, familiari o amici, che, spesso, nel loro piccolo, compiono azioni eroiche.
Dopo queste interessanti informazioni ci siamo meritati una pausa, che la maggior parte del gruppo trascorse assieme nell´adiacente piccola piscina all´aperto di Oßmannstedt con piattaforma per tuffi da tre metri, scivolo d´acqua, campo da volley e chiosco.

Hanelie Sidhu (tedesco)
Gunnar Ricchetti (italiano)


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Tag 3

7/5/2017

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Wanderung durch Europa

Caminata por Europa

Ging es gestern hauptsächlich um Faust, diente er uns heute nur zu Anfang als Einstieg.
Wir lasen die klassische „Studienzimmer-Szene“ aus Goethes frühem Faust, in der dieser mit dem Schicksal hadert, was schließlich zum Pakt mit Mephisto führt. Anschließend nahmen wir uns die sechzig Jahre später entstandene Szene aus Faust II vor, in der der alte Faust als Weltherrscher am Ufer seines neugewonnenen Reiches steht und die Umsiedlung Philemons und Baucis’, der letzten freien Menschen, anordnet.
Thematisch war es zwar kein astreiner Übergang, dennoch besuchten wir danach das Wieland-Museum, das ja direkt Wand an Wand zu unseren Zimmern im OG des Gutes liegt. Der oft bespöttelte, heute eher ins Abseits geratene, erste und älteste der Weimarer Dichter hatte uns bisher noch nicht beschäftigt. Seine Räume sind zwar bei weitem nicht von einer so heiligen Ära umweht wie die Hallen Goethes und Schillers, nur selten verirren sich ein paar Besucher in das vierzehn Kilometer von Weimar entfernte Oßmannstedt, dennoch wurde sich um authentische und würdige Präsentation des Autors des Aristipp bemüht, der einzige Roman, der vollständig in Wielands „Osmantinum“ entstand.
Nach dem Mittagessen folgte dann der von vielen herbeigesehnte, eher entspannte Programmpunkt: die Wanderung in das etwa sechs Kilometer entfernte Tiefurt, den Sommersitz der Herzoginmutter Anna Amalia. Durch Wälder und Auen der „deutschen Toskana“ ging es an Kromsdorf und Denstedt vorbei in das vom Schloss und Park beherrschte Dörfchen Tiefurt. Wandern als eine von Goethes Lieblingsbeschäftigungen – haben wir das gespürt? Dass beim Laufen die Gedanken sich besser entwickeln? Vordergründig wohl eher präsent war das Bewusstsein, dass es durchaus praktisch ist, sich einen Schiller zuzulegen, der all die Dinge trägt, die die Transpiration befördern und den ungehemmten Gedankenstrom beeinträchtigen (Rucksäcke, Picknickdecken, Steine für die privaten Sammlungen des Dichterfürsten J)
Tiefurt selbst empfing uns sehr liebenswürdig, mit einem Kuchen-Buffet der Weimar-Jena-Akademie und einem Rundgang durch das Schloss auf „Akademikersandalen“ (den unförmigen Hausschuhen zur Schonung der Fußböden). Auch durch die „tiefe Furt“ von Tiefurt wateten einige, angezogen von dem Anblick der künstlichen Höhle beim Vergil-Grab, das weithin auf einem Höhenzug sichtbar war.
Nach der Rückwanderung durch einen kleinen, aber sehr hübschen Teil Europas klang der Tag nach dem Abendessen in exzessiven Werwolf-Runden im Brentano- und Aufenthaltsraum aus.

Nikolas Peschel (deutsch)
​Katia Manzanares (spanisch)
La obra „Faust“ que tratamos ayer, nos ha servido  para comenzar el día de hoy. Hemos leído el clásico „Studienzimmer-Szene“  de la obra de Goethe  „Faust“,  que trata sobre el pacto que hizo el protagonista con Mefisto.  A continuación,  hemos  analizado un fragmento de la obra “Faust II”, en la que Faust , ahora gobernante del mundo, se encuentra en la orilla de su imperio recién adquirido y exige el reasentamiento de Filemón y Baucis, los últimos hombres libres.
​Después hemos visitado el Museo Wieland, que de hecho se encuentra en el mismo edificio en el que nos alojamos estas dos semanas. Las habitaciones de la vivienda de Wieland nos han impresionado, aunque no estén a la altura  de las salas de las casas de Goethe y Schiller.  La presentación del autor de Aristipp quedó auténtica y digna, la única novela que escribió completamente en Wieland "Osmantinum".
Después del almuerzo llegó para muchos el punto más esperado y relajado del programma: la subida de casi seis kilómetros a Tiefurt, la residencia de verano de la duquesa Anna Amalia. Caminamos a través de los bosques y pastos de la „ Toscana alemana“. Senderismo: uno de los pasatiempos favoritos de Goethe –¿Que si lo hemos sentido? ¿Que si durante la caminata  los pensamientos evolucionan mejor? Probablemente simplemente era practico tener a un Schiller como acompañante que llevase todas las cosas pesadas que nosotros hemos tenido que transportar (mochilas, mantas de picnic, piedras para las colecciones privadas del poeta J).
Al llegar a Tiefurt fuimos recibidos por la Weimar-Jena-Akademie con un gran bufé de bizcochos y pasteles deliciosos. Después de ponernos unas “zapatillas académicas” (unas zapatillas de por casa que debíamos ponernos para proteger el suelo)  visitamos la mansión.  Algunos fuimos atraidos por las vistas de la cueva artificial de la tumba de Virgilio, que era visible desde nuestra zona de picnic.
Después de volver por una pequeña pero muy bonita parte de Europa, el día terminó con unas divertidas partidas de “Werwolf”.

Nikolas Peschel (alemán)
​Katia Manzanares (castellano)
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